Die Berücksichtigung psychologischer Aspekte stellt bereits seit langer Zeit einen wichtigen Bestandteil der medizinischen Ausbildung dar. 1970 gab die Novellierung der Approbationsordnung für Ärzte den entscheidenden Anstoß für die Entwicklung des universitären Faches Medizinische Psychologie.

Nachdem Medizinische Psychologie, Medizinische Soziologie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie als Pflichtfächer in das Medizinstudium eingeführt wurden, wurde 1972 der erste Lehrstuhl für Medizinische Psychologie in Gießen errichtet. In den Folgejahren entwickelten sich an mehreren deutschen Hochschulen medizinpsychologische Abteilungen.

Im Jahr 1979 gründete sich in Heidelberg die Gesellschaft für Medizinische Psychologie (GMP). Sie ging aus der zehn Jahre früher entstandenen Sektion „Medizinische Psychologie“ der Ständigen Konferenz der Hochschullehrer für Psychosomatik-Psychotherapie, Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie (HPPS) hervor.

Parallel dazu gründete sich in der DDR die Arbeitsgemeinschaft der Hochschullehrer für Medizinische Psychologie. In den 1980er Jahren fand ein reger Austausch zwischen Medizinpsychologen beider deutscher Staaten in Form von Besuchen und Kongressteilnahmen statt.

Im Rahmen der deutschen Wiedervereinigung erfolgte dann 1990 die Vereinigung der Fachgesellschaften zur Deutschen Gesellschaft für Medizinische Psychologie (DGMP).

Heute ist das Fach Medizinische Psychologie als Institut, Abteilung, Sektion oder Arbeitsbereich an 36 Universitäten vertreten. Die Forschungs­schwerpunkte der medizinpsychologischen Einrichtungen umfassen ein breites Spektrum an Themen, das von neuro- und verhaltensbiologischen Aspekten bis hin zu psychosozialen Fragestellungen im Kontext von Krankheit und Gesundheit reicht.